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    Behandlung von Lungenkrebs

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    Wie zielgerichtete Therapien den Kampf gegen Lungenkrebs verändern

    Trotz bahnbrechender Fortschritte in der medizinischen Forschung bleibt die Prognose nach einer Diagnose von Lungenkrebs leider immer noch düster. Laut Statistiken ist diese Krebsart bei Männern die am häufigsten tödlich verlaufende Erkrankung, während bei Frauen vorhergesagt wird, dass sie bis 2030 in vielen Ländern Brustkrebs sowohl in Anzahl als auch Schwere übertrifft.

    Allerdings gibt es mittlerweile zielgerichtete Medikamententherapien, die in der Lage sind, immer mehr Menschen das Leben zu retten. Leider wird dieses Potenzial, unserer Meinung nach, noch nicht ausreichend genutzt. Wir möchten dafür sensibilisieren, damit mehr Patient:innen von diesen innovativen Therapiemöglichkeiten profitieren können. Es ist höchste Zeit, dass die vollen Heilungschancen aufgezeigt und genutzt werden.

    Früher galten Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen als das Einzige, was bei Lungenkrebs gemacht werden konnte. Dabei beschränkte man sich auf zwei Formen der Erkrankung: kleinzellig und nicht-kleinzellig. Aber heute wissen wir es besser. Durch die Erkenntnis, dass genetische Veränderungen massgeblich am Tumorwachstum beteiligt sind, stehen uns viele neue Behandlungsoptionen zur Verfügung. Besonders beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs, der für 85 Prozent der Fälle verantwortlich ist, haben sich die Möglichkeiten dramatisch erweitert. Durch gezielten Einsatz von Tumormutationen wie KRAS, EGFR, BRAF, ALK oder ROS-1 können wir den Kampf gegen diese schreckliche Krankheit deutlich verbessern. Das ist ein grosser Fortschritt in der Forschung gegen Lungenkrebs.

    Wie zielgerichtete Therapien gegen Lungenkrebs vorgehen

    Seit 2009 haben bahnbrechende Medikamente wie Tyrosinkinase-Hemmer eine neue Ära in der Behandlung von Patienten eingeleitet. Doch um sicherzustellen, dass diese hochpräzisen Therapien tatsächlich wirken, ist ein molekularpathologischer Test unentbehrlich. Dieser Test ist der Schlüssel, um festzustellen, welche Patienten von den Medikamenten profitieren werden und welche nicht, denn bei etwa einem Viertel aller Patienten kommt es aufgrund genetischer Anomalien auf eine erfolgreiche Behandlung an. Dank dieser massgeschneiderten und fortschrittlichen Therapieoptionen können nun individuelle Bedürfnisse von Patienten berücksichtigt werden.

    Eine bahnbrechende Studie aus Peru hat eindrucksvoll bewiesen, dass personalisierte und zielgerichtete Behandlungsmethoden im Vergleich zum herkömmlichen Vorgehen signifikant effektiver sind. Die Ergebnisse sprechen für sich: Das progressionsfreie Überleben sowie das Gesamtüberleben waren bei den Proband:innen, die sich einer zielgerichteten Therapie unterzogen haben, deutlich höher als bei einer Chemotherapie. Dazu kommt ein weiteres Plus: Die Lebensqualität der Patient:innen verbessert sich unter einer zielgerichteten Behandlung spürbar, da die Therapie normalerweise weniger toxisch ist und somit bessere Ergebnisse erzielt als die konventionelle Methode. In diesem Zusammenhang bestätigt auch eine niederländische Studie, dass ein höheres Mass an Lebensqualität mit höheren Überlebensraten einhergeht. Diese Erkenntnisse

     

    Molekulare Testrate

    Obwohl unsere Testraten international gesehen akzeptabel sind, ist es bedauerlich, dass zwischen 25 und 50 Prozent der Patientinnen und Patienten nicht getestet werden. Für diese Menschen besteht die Gefahr, dass sie unnötigerweise eine Chemotherapie oder Operation erhalten, ohne dass eine zielgerichtete Therapie eine bessere Option gewesen wäre. Dies entspricht nicht dem Anspruch der Patientinnen und Patienten auf bestmögliche Versorgung und ist ethisch fragwürdig. Die Gründe für diesen Missstand sind komplex und wurden lange diskutiert. Eine mögliche Erklärung könnte jedoch die fehlende flächendeckende Finanzierung von Tests im stationären Bereich sein, insbesondere da wir seit mehr als einem Jahrzehnt Arzneimittel haben, die schwerkranken Patientinnen und Patienten ein längeres und besseres Leben bescheren können. Wir sollten uns als Gesellschaft fragen, ob wir uns einen Mangel an Gesundheitsversorgung leisten können.

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